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Entertainment vs. Momente der Stille – Meine Kreuzfahrt-Erfahrung

MSC Euribia - Geiranger Fjord, Juli 2025
MSC Euribia - Geiranger Fjord, Juli 2025

Es war eine Reise voller Premieren: Mein erstes Mal auf einem Kreuzfahrtschiff, mein erstes Mal in Norwegen. Die Wahl fiel auf MSC – ein Schiff, das mit Greengas betrieben wird, ein kleiner Trost für das ökologische Gewissen. Doch der eigentliche Beweggrund für diese Reise war klar: Ich wollte Norwegen sehen, spüren und erleben. Viel davon.


🛳️Die Masse auf dem Meer


Was mir im Gedächtnis bleibt, ist die schiere Anzahl an Menschen – über 7000 Seelen auf einem einzigen Schiff. Diese Realität ließ sich nicht wegdenken, nicht wegzaubern. Sie war spürbar in jedem Winkel: in den Restaurants, am Buffet, im und am Pool, an den Bars, im Theater. Wo Menschen sind, da ist Klang. Geräuschkulissen, die mal beleben, mal erschöpfen. Das Entertainment war opulent. Die Angebote schier unendlich.


Und doch – gerade deshalb – begann ich mir wieder in Erinnerung zu rufen, was ich mir von dieser Reise erhoffte und wonach ich suchte.


🐬Moment 1: Delfine in der Stille


Meer-Geflüster
Meer-Geflüster

Wir standen gerade in der Schlange zum Klettergarten. Die Sonne brannte, die Hitze klebte. Und ich spürte: Nein. Ich möchte das jetzt nicht tun. Nicht klettern, nur um eines von 500 Angeboten wahrgenommen zu haben. Wir gingen. Suchten uns stattdessen ein schattiges, ruhiges Plätzchen am Rand des Schiffes. Und dann geschah es. Vor unseren Augen sprangen Delfine fröhlich aus dem Wasser. Immer wieder tauchten sie auf und verschwanden in den Wellen. Ein Moment von unerwarteter Tiefe, von Intimität mit der Natur. Die Wellen, die Sonne, die Delfine. Alles stand still. Und mit diesem Stillstand kam ein Geschenk – das, was wir uns insgeheim zu Beginn dieser Reise erhofft hatten: eine Rückverbindung zum Leben.






🚴‍♀️ Moment 2: Magie in Flåm


Tour durch Flåm
Tour durch Flåm

Der zweite Moment war genauso kraftvoll, aber ganz anders. Nach einem Ausflug ins Landesinnere kehrten wir mit dem Rad zurück zum Schiff. Rechts und links ragten mächtige Felswände empor, geschmückt mit majestätischen Wasserfällen.

Wir fuhren durch das Tal – verwundbar, überwältigt und wir so winzig klein, fast unbedeutend.

Der Duft der Blumen, das kühle Nass, die pure Kraft der Natur durchströmten uns wie die ursprünglichste Melodie des Lebens.


Kein Entertainment der Welt kann diese Art von Berührung ersetzen.

Mein unvergesslicher Moment.




🤍 Was bleibt


Was bleibt letztendlich übrig?

Es sind nicht die Shows, das Buffet, die Pools oder die Bars. Es sind die Momente der Stille. Die Momente, in denen man innehält, lauscht, sich erinnert. Die uns heilen. Die uns zurückbringen zu uns selbst.


Die Kunst besteht darin, der Stille Raum zu geben. Ihr zu vertrauen. Denn sie bringt uns dorthin, wo kein Programm der Welt uns führen kann: in unsere eigene Tiefe.


 
 
 

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